Ich sortiere den Perfektionismus aus, die Zweifel an meinem Können, die gefürchtete Frage und die gefürchteten Momente, und schließlich: die Angst vor der Angst.
Ich lege sie alle zusammen in einen Karton und sehe sie mir an.
Ein paar Zweifel kann ich schon behalten, denke ich, und fische sie mir heraus. So bleibe ich bescheiden und mein Schreiben bleibt ein bisschen fragend, ein bisschen unsicher.
Und so ganz ohne Angst fühle ich mich doch ein bisschen komisch. Vielleicht nehme ich etwas davon mit und überprüfe beim nächsten Ausmisten, ob ich sie gebraucht habe.
Irgendwann sind meine Arme wieder voll, die Kiste fast leer. Nur die gefürchtete Frage liegt noch darin. Ich schließe den Karton, stelle ihn auf die Straße, schreibe mit Edding „zu verschenken“ darauf.
Abends kann ich nicht einschlafen. Ich ziehe die Turnschuhe über meine nackten Füße und tappe im Schlafanzug die Treppen nach unten und draußen.
Dunkle Stille, ein paar Sterne am Himmel, in einer Parallelstraße bellt ein Hund.
Da liegt sie noch, im Karton.
Ich nehme sie mit, und kaum bin ich wieder im Bett, schlafe ich ein.
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